mitSprache 2012: in REDE stehen

| mitSprache 2012 |

||| WAS EINE REDE SEI … | PHÄNOMENOLOGIE EINES GENRES : LEXIKON | AUTORINNEN AUTOREN REDEN ZUR SITUATION | TERMINE REDEN ZUR SITUATION | INFO, DETAILS, SOCIAL MEDIA, KONTAKT

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WAS EINE REDE SEI …

… haben wir in mannigfaltiger Weise von seiten diverser Funktionäre aus Politik, Kirche und anderen hierarchischen Instanzen so lange um die Ohren geschlagen bekommen, dass schon die schiere Ankündigung einer solchen mit Ermahnungen und Lippenbekenntnissen gespickten Adresse für Angstschweiss sorgt oder die Stummschaltung des Gehörapparates zeitigt.

Anderseits – und dies ist das Motto des Programmschwerpunktes des von den österreichischen Literaturhäusern und -institionen¹ mitSprache : REDEN zur situation – mag die REDE Einspruch, ja Widerspruch formulieren: Literaturschaffende sind traditioneller Weise und sehr sensibel, dem Missbrauch der Sprache ebenso registrierend wie gesellschaftlichen, ökonomischen und sozialen Miss-Ständen.

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PHÄNOMENOLOGIE EINES GENRES : LEXIKON

MS 2012 thumbnail frameBei der ungemeinen Breite des Genres wäre vielleicht ein entsprechender Lexikon-Eintrag zu konsultieren . Wiikipedia – was sonst ? Als Aufwärmrunde fraglos nicht zu verachten .

Eine Rede ist eine im Voraus überlegte, in der Regel mündliche Mitteilung, die von einem Redner oder einer Rednerin an mehrere Personen (Zuhörerschaft, bei öffentlichen Reden Publikum) gerichtet wird. Als Rede bezeichnet man ferner das gegliederte Redemanuskript und die Druckfassung einer Rede. Kurze Reden zur Begrüßung einer Versammlung oder Eröffnung einer Veranstaltung werden auch Ansprache genannt.

Monologische Form: Die Zuhörer unterbrechen den Redner nicht durch längere eigene Mitteilungen, sondern höchstens durch Beifalls- oder Missfallenskundgebungen. Zwischenfragen und Zwischenrufe sind bei Redebeiträgen zu Debatten statthaft, nicht aber bei Reden in feierlichem Rahmen.

Standardsprache: Reden werden häufig schriftlich aufgesetzt und abgelesen. Geübte Redner ziehen den freien Vortrag anhand von Notizen vor. Auch dann, wenn Redner extemporieren („aus dem Stegreif“ sprechen), versuchen sie ihre Worte dem Niveau der geschriebenen Sprache anzugleichen.

Prosa: Redner sprechen nicht in Versen. Versreden zu heiteren Anlässen wie Hochzeitsfeiern und Karnevalsveranstaltungen (Büttenrede) sind die Ausnahme.

Thematische Geschlossenheit: Reden zeichnen sich dadurch aus, dass sie stets “zur Sache” sind. Weitschweifigkeit ist schlechter Redestil und führt dazu, dass das Publikum ungeduldig reagiert. Eine gute Rede ist prägnant und so kurz wie möglich.
Habitus und Körpersprache: Reden, selbst Tischreden, werden meist stehend, in größeren Versammlungen “frontal“ von einem Rednerpult aus gehalten. Der Redner erhebt seine Stimme und sucht den Blickkontakt zu den Zuhörern. [ ... ]

Im Unterschied zur mündlichen Erzählung, zur Rezitation, zur Plauderei von Conférenciers dienen Reden nicht oder nur am Rande der Unterhaltung. Redner vertreten eine Sache, sind oder zeigen sich politisch, sozial, moralisch engagiert, wollen durch ihre Worte etwas bewirken. Ihre Reden haben einen bestimmten Anlass und verfolgen einen oder mehrere der folgenden Zwecke:

  • Wissensvermittlung: Vorträge, akademische Vorlesungen, Referate, Briefings besitzen häufig die Form von Reden, obwohl es gegen den monologischen Lehrervortrag und den Frontalunterricht didaktische Bedenken gibt.
  • Willenskundgabe, Absichtserklärung: Regierungserklärungen, Thronreden, Reden auf Demonstrationen.
  • Einflussnahme auf Entscheidung (Überredung): Wahlreden, Werbevorträge; Reden in Parlamenten und andern beratenden Gremien; Reden bei Gerichtsverhandlungen (Plädoyer).
  • Einflussnahme auf Überzeugung und Handlungsbereitschaft: philosophisch-weltanschauliche Lehrreden, missionarische Predigten; politische Propagandareden; Üble Nachreden, Brand- und Hetzreden (Philippika).
  • Ehrung von Personen und Leistungen: Lobreden bei Preisverleihungen (Laudatio); Verteidigung von Personen gegen üble Nachreden (Ehrenrettung).
  • Erinnerungskultur: Gedenkreden zu historischen Ereignissen, Jubiläumsreden, Nekrologe, Grabreden.
  • Feierlichkeiten: Festreden dienen – wie die Feste selbst – der Betonung von Lebens- und Zeitabschnitten und der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls (Identifikation). Eine Sonntagsrede bezeichnet dagegen abwertend eine zu feierlichen Anlässen gehaltene Rede mit großen, aber der Realität meist nicht standhaltenden Worten.
  • Weihnachts- und Neujahrsansprachen
  • Reden zur Einweihung von Bauwerken.
  • Reden zur Initiation: Schulentlassung, Jugendweihe; Jungfernreden von Parlamentsabgeordneten.

Die Rede als Kunstform [ > Rhetorik ]

Seit der Antike genießt der Redner, Rhetor bei den Griechen, Orator bei den Römern, hohes Ansehen. Die Rede entwickelte sich in der politischen und Gerichtspraxis beider Völker zur Kunst. Beredsamkeit galt als erlernbar und wurde in besonderen Rednerschulen gelehrt. Das praktische Wissen über effektive Redegestaltung wurde gesammelt und theoretisch durchdrungen. Daraus entstand ein umfangreiches Wissensgebiet, die Rhetorik. Sie zählte bis ins Mittelalter zum Bildungskanon und ist heute keineswegs überholt, wie der Blick auf ihre Systematik zeigt. Die Analyse und Klassifikation der Redefiguren befruchtete andere Wissensgebiete, so Stilistik und Poetik. Die Rhetorik ist eine der historischen Wurzeln der Literaturwissenschaft. [ ... ]

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¹ -Literarische Institutionen: Alte Schmiede/Literarisches Quartier (Wien), Österreichische Gesellschaft für Literatur (Wien), Literaturhaus (Wien), Literaturhaus Graz, Literaturhaus Mattersburg, Robert Musil Institut (Klagenfurt), Literaturhaus Salzburg, Literaturhaus am Inn (Innbruck), Unabhängiges Literaturhaus NÖ (Krems), StifterHaus Linz, Franz Michael Felder Archiv (Bregenz)

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TERMINE REDEN ZUR SITUATION

MS 2012 thumbnail frameDie dichte zeitliche Staffelung der in ganz Österreich verorteten Reden nimmt den Topos vom “Fokus” wörtlich, lässt allerdings schon aus geografischen Gründen keine “Konkurrenz”-Konfigurationen zu.

  1. Dienstag, 23. 10. , 19:30 H – Richard Obermayr: Keine Geschichten. Über die Enteignung des Erzählens
  2. Dienstag, 23. 10. , 19:30 H – Margit Schreiner: Was fehlt? 10 & 1 Strategien einer satten Welt
  3. Dienstag, 23. 10. , 20 H – Vladimir Vertlib: Migration und Mozartkugel. Das Österreichbild von Einheimischen und Zuwanderern im Wandel
  4. Mittwoch , 24. 10. , 18 H – Peter Waterhouse: Gesetz und Entsetzen
  5. Mittwoch , 24. 10. , 19 H – Barbara Hundegger: Sportsfreunde
  6. Mittwoch , 24. 10. , 19 H – Ludwig Laher: Das Reich der Justiz ist fremdes Land. Über das Jenseitige und die Indienstnahme des Rechts
  7. Donnerstag , 25. 10. , 19 H – Stefan Schmitzer: Ein Lakmustest. Das NS-Verbotsgesetz und seine offensichtliche kontinuierliche Missachtung…
  8. Donnerstag , 25. 10. , 19:30 H – Josef Winkler: Der Landeshauptmann von Kärnten als bischöflicher Haubentaucher auf der Bierkiste…
  9. Freitag , 26. 10. , 11 – 16 H – Sabine Gruber: Hört, hört – die Stimmen der anderen. Videoinstallation
  10. Freitag , 26. 10. , 14:30 H – Bodo Hell: Rede unterm Himmel. Rhetorische Formen und Formelhaftigkeit öffentlicher Ansprachen – und wie sie die Poesie überwindet

Auf einen Blick sehen Sie die Termine und Themen auf der MitSprache 2012-Projekt-Homepage.

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INFO, DETAILS, SOCIAL MEDIA, KONTAKT

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mitSprache 2012 | REDEN zur Situation : “a.a.O.”

| mitSprache 2012 |

||| MOTTO , TOPOI | UNGEWOHNTE LOCATIONS | A. A. O. | ZUR ERINNERUNG : TERMINE REDEN ZUR SITUATION

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MOTTO , TOPOI

Wenn sich elf große literarische Einrichtungen in ganz Österreich¹ auf ein gemeinsames Thema einigen wollen, ist dies fraglos kein leichtes Unterfangen.

Als man sich für diesjahr auf das Motto “mitSprache | REDEN zur Situation ” einigte, blieb es den Literaturhäusern überlassen, in Frage kommende Autorinnen Autoren einzuladen und das Projekt mit ihren Perspektiven zu bereichern.

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UNGEWOHNTE LOCATIONS

MS 2012 thumbnail frameWenn nun also bestimmte Literaturhäuser je bestimmte Autoren Autorinnen präsentieren , bedeutet dies NICHT , dass die “Location” der Autoren-REDE unbedingt in den Veranstaltungsräumen der jeweiligen Literatur-Institionen sein muss . Ganz im Gegenteil findet KEINE EINZIGE der REDEN in den vertrauten literarischen Quartieren und Revieren statt : Im Paradigma “Rede und Öffentlichkeit” wurden von den Mitarbeiterinnen sozusagen “kontextsensible” öffentliche Orte ausgewählt , welche den von den Autorinnen Autoren be-sprochenen Themen jeweils einen passenden Rahmen geben .

Dass der von der Alten Schmiede eingeladene Bodo Hell seine Überlegungen zur Kanzelrede direkt beim Stephansdom halten wird , konnte man gestern an dieser Stelle erfahren . Die Tatsache, dass Ludwig Laher seine Rede im Grazer Landesgericht für Strafsachen halten wird ist ebenso bemerkenswert wie der Umstand , dass für Peter Waterhouses Überlegungen zu “Gesetz und Entsetzen” die Räumlichkeiten des Asylgerichtshofs (1100, Laxenburger Straße ) gechartert werden konnten. Mit dem Wehmutstropfen freilich, dass der nicht unbedingt für literarische Vortragszwecke geeignete Raum nur eine begrenzte Zehl von Teilnehmerinnen Teilnehmern gestattet – derzeit kann man seinen Namen unter 01/533 81 59 ( oder Mail an: office@ogl.at ) auf eine Warteliste setzen lassen .

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A. A. O.

MS 2012 thumbnail frameWer sich also für die eine oder andere Session der Reihe “mitSprache | REDEN zur Situation” interessiert, sollte sich unverzüglich deren angegebenen Ort ansehen: sei dies nun das Theater BRUT (Konzerthaus, Richard Obermayr), sei es die Linzer Tabakfabrik (Margit Schreiner) oder der Alte Landtagssaal zu Bregenz (Valdimir Vertlib) . Barbara Hundegger lädt zu ihrer Rede “Sportsfreunde” in das SVM- Café im Mattersburger Pappelstadion  ein.

Terminplan und diverse REDE-Verortungen bzw. “a.a.O.”s finden Sie auf der Projekt-Homepage www.mit-sprache.net unter “Projekte” und “Termine“. Haben Sie dabei auch einen Blick für die Beginnzeiten, dürfte (bis auf den leider bereits “ausgebuchten” Peter Waterhouse) dem Genuss der Vor- und Beiträge nicht mehr im Wege stehen .

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ZUR ERINNERUNG : TERMINE REDEN ZUR SITUATION

Die dichte zeitliche Staffelung der in ganz Österreich verorteten Reden nimmt den Topos vom “Fokus” wörtlich, lässt allerdings schon aus geografischen Gründen keine “Konkurrenz”-Konfigurationen zu.

  1. Dienstag, 23. 10. , 19:30 H – Richard Obermayr: Keine Geschichten. Über die Enteignung des Erzählens
  2. Dienstag, 23. 10. , 19:30 H – Margit Schreiner: Was fehlt? 10 & 1 Strategien einer satten Welt
  3. Dienstag, 23. 10. , 20 H – Vladimir Vertlib: Migration und Mozartkugel. Das Österreichbild von Einheimischen und Zuwanderern im Wandel
  4. Mittwoch , 24. 10. , 18 H – Peter Waterhouse: Gesetz und Entsetzen
  5. Mittwoch , 24. 10. , 19 H – Barbara Hundegger: Sportsfreunde
  6. Mittwoch , 24. 10. , 19 H – Ludwig Laher: Das Reich der Justiz ist fremdes Land. Über das Jenseitige und die Indienstnahme des Rechts
  7. Donnerstag , 25. 10. , 19 H – Stefan Schmitzer: Ein Lakmustest. Das NS-Verbotsgesetz und seine offensichtliche kontinuierliche Missachtung…
  8. Donnerstag , 25. 10. , 19:30 H – Josef Winkler: Der Landeshauptmann von Kärnten als bischöflicher Haubentaucher auf der Bierkiste…
  9. Freitag , 26. 10. , 11 – 16 H – Sabine Gruber: Hört, hört – die Stimmen der anderen. Videoinstallation
  10. Freitag , 26. 10. , 14:30 H – Bodo Hell: Rede unterm Himmel. Rhetorische Formen und Formelhaftigkeit öffentlicher Ansprachen – und wie sie die Poesie überwindet

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¹ -Literarische Institutionen: Alte Schmiede/Literarisches Quartier (Wien), Österreichische Gesellschaft für Literatur (Wien), Literaturhaus (Wien), Literaturhaus Graz, Literaturhaus Mattersburg, Robert Musil Institut (Klagenfurt), Literaturhaus Salzburg, Literaturhaus am Inn (Innbruck), Unabhängiges Literaturhaus NÖ (Krems), StifterHaus Linz, Franz Michael Felder Archiv (Bregenz)

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mitSprache 2012 | Salon Littéraire | Bodo Hell : Notizen zur “Rede unterm Himmel”

Literatur @ in|ad|ae|qu|at : Der SALON LITTÉRAIRE als www- Galerie für Bild und Text

| mitsprache 2012 |

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Bodo Hell Stephansdom 02 copyright privat

( © privat )

mitSprache 2012 | Salon Littéraire 02 | Bodo Hell :

Notizen zur “Rede unterm Himmel”

Mit Formen und Funktionen der öffentlichen Rede befasst sich der Autor Bodo Hell, welcher im Rahmen des Projekts “mitSprache: REDEN zur Situation ” sich mit den Mitteln der Rhetorik bzw. den Formen oratorisch strategischer Kommunikation befasst.

Bereits immanent – durch die Situierung seiner Rede auf einer mobilen Kanzel am Singertor des Winer Stephansdoms – geht es um Topoi symbolischer und realer Öffentlichkeit, sei dies nun diejenige von Ciceros “De oratore” über das Genre der Kanzelrede bis hin zu den medial kolportierten Ansprachen aller Art.

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Bodo Hell :

Rede unterm Himmel. Rhetorische Formen und Formelhaftigkeit öffentlicher Ansprachen – und wie sie die Poesie überwindet

Die geplante Rede unterm Himmel (also nicht im geschlossenen Raum: Oratorium, Parlament oder Literarischen Quartier) will die rhetorischen Formen und Formeln in Geschichte und Gegenwart thematisieren und darstellen, und zwar aus genuin literarischen Mitteln reproduziert (z.B. Textmontage, RedeRecital, Kaskade, anschauliches Beispiel, Anekdote, Ironie, Witz, Schlagwort, Lamento, Logeleien, Wortsalat, Suada, rhetorische Fragen, Sophistik, Redundanzen, LeitmotivWiederkehr, Einbeziehung von Gegen-argumenten, JahrmarktElemente, indirekte und direkte PublikumsAnsprache etc.).

Beim öffentlichem Reden stand und steht ja gewöhnlich ein Thema samt erwünschtem Handlungsimpuls fürs Auditorium im Vordergrund, doch in dieser zum Nationalfeiertag (an dem besinnliche Reden allenthalben gehalten werden) geplanten Rededarstellung liegt das Hauptaugenmerk nicht auf Themen, sondern auf den Vermittlungsformen und Sprachgesten desjenigen und derjenigen, welche(r) die Stimme erhebt.

Aus dem traditionellen Repertoire sind seit der Antike eine Vielzahl von Beispielen und Anleitungen zu gelingender und gelungener Rede bekannt (Quintilian, Cicero, Capistran, Abraham a Santa Clara… bis hin zu Gert Jonke und seinen umwerfenden Suaden).

An der Nordostseite des Stephansdoms befindet sich als merkwürdiges Erinnerungsrelikt öffentlichen Redens die erst 200 Jahre nach dessen spektakulären Auftritten angebrachte Scheinkanzel des Johannes Capistranus, der im 15. Jhdt. bekanntlich von Kirche und Obrigkeit in diverse europäische Städte berufen wurde und dessen stundenlange Predigten in Latein samt Übersetzung enormen Zulauf hatten (nicht zuletzt wohl auch wegen der Autodafés von Spielen und Luxusgütern), wohingegen der gotische Kanzelkorb (ohne Zugang) samt martialischem Barock-Aufsatz erst in der Gegenreformation im Zusammenhang mit Capistrans Heiligsprechung 1690 errichtet wurde, denn der asketische Prediger Friedrichs des III. ist zu seiner Zeit ja auf einem fahrbaren leichten Holzgestell (das er überallhin mitnehmen konnte) samt Leiter und freier Plattform aufgetreten.

Aber auch auf der Südwestseite des Stephansdomes wird an einen Vortragenden und Poeten (und zwar bereits des 13. Jhdts) erinnert, in Form des Grabmals samt Liegefigur des Dichters Neidhart Fuchs, der in der letzten Babenbergerzeit seine Spottreden auf die tölpelhaften Bauern und deren aristokratische Ambitionen geführt hat (wobei ihm in Form des Veilchenschwankes dann selbst übel mitgespielt wurde), dieses Neidhart-Grabmal wurde vor kurzem restauriert und eingeglast, der Platz davor bietet sich aufgrund seines Nischencharakters und seiner gewissen Intimität für eine Redeveranstaltung geradezu an.

Aus dem Erwähnten geht hervor, daß die unmittelbare Umgebung des Doms in einer alten Redetradition steht und sich auch dieser offene Raum beim (geschlossenen) Singertor für eine Rede unterm Himmel, also für die geplante literarische Rededarstellung speziell eignet, d.h. konkret wird dort für die poetische Performance an diesem Nationalfeierfreitag (Beginn 14h30) eine mobile Rednerplattform stehen (die ursprünglich vorgesehene klappbare Rodtschenko-Rostra der Künstlerin Carola Dertnig bleibt in Graz, eine aktuelle hölzerne Kanzel wurde eigens für diesen Anlaß von Helmut Kozak verfertigt).

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Mit seiner “Rede unterm Himmel ” wird Bodo Hell den von den Literaturhäusern Österreichs ausgerichteten Schwerpunkt “mitSprache: REDEN zur Situation” beschliessen . Freitag , 26. 10. , 14:30 H – Bodo Hell: Rede unterm Himmel. Rhetorische Formen und Formelhaftigkeit öffentlicher Ansprachen – und wie sie die Poesie überwindet. Wien, Stephansplatz vor Singertor des Doms | 1010 Wien ||| Ausweichquartier bei Schlechtwetter: Primtorhalle, Stephansdom

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mitSprache 2012 | Salon Littéraire | Josef Winkler : Der Landeshauptmann von Kärnten als bischöflicher Haubentaucher…

Literatur @ in|ad|ae|qu|at : Der SALON LITTÉRAIRE als www- Galerie für Bild und Text | mitSprache 2012 | mitSprache 2012 | Salon Littéraire 01 | Josef Winkler : Der Landeshauptmann von Kärnten als bischöflicher Haubentaucher… Als quasi ausgelagerten “mitSprache | REDEN zur Situation“- Salon sei auf die gestern im Standard- “Album” unter dem Titel “Post…

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mitSprache 2012: REDEN zur Situation

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