72-stündige Performance / Installation
im Forum Stadtpark, Graz.
23. September 00.00 Uhr bis 25. September 24.00 Uhr.
Schlussperformance/Epilog: am 25. Sept. 2008 ab 21 Uhr.

Foto: Erwin Peter Pani
Anrührende kreatürliche, sprachlich vermittelte Skulpturen, die Installation meiner Selbst als „Fleisch gewordenes Wort", die sublime Schönheit des Geworfenen. Sätze als kraftvolle Hymnen. Das Prinzip Verausgabung. Ein Duktus wird zur Bühne. Ich bemächtige mich hierin für 72 Stunden des FORUM STADTPARK.
Yearning Creature #1 ist nackt, schutzlos, setzt sich aus, zieht eine Schleifspur via Text- und Formelfragmente, Manifeste, Blut und Kreide, ist mit Kontaktmikrophonen verkabelt und erzeugt so zudem eine permanente Tonspur der nicht zu entkommen ist. Die Aspekte Dauer, Ausharren über Tage, sich Aussetzen und an die Wand zu stellen, sind bestimmend. Drei Tage bedeuten eine unendliche Langsamkeit vor einer existentiell angepackten Augenzeugenschaft, jenen Menschen die an diesem Gebäude/Ort vorbeigehen, vorbeifahren, es besuchen, dort verharren, der Schleifspur folgen.
Falkner stellt sich an die Wand und vollführt ein todernstes Spiel ...
Der Weg der Yearning Creature #1 führt zuerst rund um das Gebäude des FORUM STADTPARK, dann an seiner Vorderseite links vom Eingang auf dessen Dach, über dieses in den Innenraum des Forum Stadtpark, also in jeden Winkel sowohl an der Außenseite als auch Innen - und schließlich an jenen Ort der von beinah allen Seiten einsehbar ist eine Art Aquarium darstellt, das Zentrum des Gebäudes in dem dann das Finale dieses Stationendramas stattfinden wird, der Epilog.
Falkner ist während dieser 72 Stunden mit Kontaktmikrophonen „verkabelt", diese Yearning Creature übermittelt den Betrachtern/Besuchern/Passanten beständig Geräusche ihrer „Schleifspur einer Vergeblichkeit". Selbst wenn sie auf ihrem Weg einmal nicht gleich zu sehen sein sollte, hört man sie über die beiden Lautsprecher am Eingang zum Forum Stadtpark. Sie gibt eine Tonspur von sich, die sie in Verbindung mit dem Gebäude und seinen unterschiedlichen Materialien, dem Stoff des Kleides das sich aufzulösen beginnt, dem Schreiben mit Kreide und schließlich ihrer Worte erzeugt. Diese Tonspur wird auch Teil der Schlussperformance/Epilog sein.
Komposition/Klangregie: Anna Sophie Reyer.
Die Performance/Installation ist in Prolog & Epilog gefasst. Im Zuge dessen wird
Manifest-23 / EIN TODERNSTES SPIEL VOLLFÜHREN - Man folgt dem der liebt. Lautlos.
verkündet.
Falkner arbeitet während dieser drei Tage an einer Formel. Eine Art Weltformel, Sehnsuchtsformel. Malt mit Kreide Fragmente dieser Formel auf Pflaster, Hauswand, Fensterscheiben, entlang dieses Weges der Yearning Creature, Versuche sich zu erinnern, eine Folge von Buchstaben, Zahlen, Zitaten u.ä.
Grundmotivik von THIS IS THE STORY. Yearning Creatures #1 ist der ausgelieferte Mensch, seine maßlose monströse und absolute Verlassenheit, der kreatürliche apokalyptische Kern, die Totalität des Mangels. Leben und Verletzung im Gegensatz zum Tod, der Unschuld und des Vergessens. Utopie und letztlich das Scheitern an einer viel zu großen Idee. Die Sprache/Textmaterial hat einen feierlichernsten hymnischen Ton, lyrisch bis abstoßend, die Totalität des Mangels, die Erzählordnung des Mangels ...