 „Ees frisst garne Stieflschmähre, ´s ander griene Seefe“, heiße es in einem zugegeben etwas deftigen Oberlausitzer Sprichwort, erzählt der Zittauer Mundartexperte und auch längst weit über die Grenzen seiner Heimat bekannte Autor Hans Klecker gleich im Vorwort seines jüngst erschienen Buches. Ein amüsantes Lesevergnügen, nicht nur für Rezepte aus aller Welt sammelnde Hausfrauen, sondern auch für solche Besucher, die das Dreiländereck nicht nur durch die Landschaft, sondern auch seine typischen Gerichte kennen gelernt haben und nun etwas bleibendes für sich mit nach Hause nehmen wollen.
Shana Morrison steht bereit, mit ihr sieben weitere Musiker. Alle schauen in eine Richtung - dahin, woher Van Morrison auf die Bühne kommen soll. Es aber nicht tut. Acht Minuten lang nicht.
Nur acht stocksteif dastehende Musiker, die sich nicht bewegen. Dazu etwa 3.000 Menschen, die Van the Man bei seinem einzigen Konzert in Deutschland - ausgerechnet in Düsseldorf - erleben wollen. Klatschen, rufen, pfeifen, buhen - nichts nützt. Van Morrison kommt erst, als er selbst es will. Warum auch immer - nun doch. Kein Wort zum Publikum, kein Blick - der Mann, dem man durchaus ein bisschen Asperger diagnostizieren könnte, beginnt mit "Brown Eyed Girl".
Fast angewidert nuschelt er den Text, spuckt die Töne manchmal hin, als würden sie ihm den Mund verätzen. Wer gerade noch begeistert mitsingen wollte, wird betroffen still, kriecht auf seinem Stuhl zusammen und betet innerlich vermutlich darum, dass die Laune des Meisters besser werden möge.
 Esoterikmonat bei Faktuell? Irgendwie schon. Die Zeit dafür ist reif. Das Ende der Welt ist nah und vielleicht erfährt man ja, wie man es verhindert oder wenigstens als Seele überlebt...
Es geht weiter. Roland Deschain ist wieder da. Nicht, um uns auf seine Reise nach dem bisher letzten Band des "Dunklen Turms" mitzunehmen. Stephen King zeigt uns einen ganz jungen Roland. Einen, der gerade die Liebe seines Lebens verloren und seine Mutter unbeabsichtigt getötet hat. Zerrissen, unglücklich und von seinem Vater in einen Ort geschickt, in dem offenbar ein Gestaltwandler reihenweise Menschen niedermetzelt.
Wind ist der achte Band der Reihe "Dunkler Turm". Er liegt zeitlich zwischen den beiden Romanen "Glas" und "Wolfsmond". Ein eigenständiges Werk, für das man die anderen Bände nicht gelesen haben muss. King verfährt nach dem Matrjoschka-Prinzip und versteckt eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte.
Den Rahmen gibt Rolands Katet an. Gerade haben Roland und seine Gefährten den Grünen Palast verlassen. Ein Sturm zieht auf und sie suchen Schutz in einem Haus. Dort erzählt Roland schließlich die Geschichte des jungen Roland, der die Mordfälle aufklären soll. Und King verpackt darin och eine weitere Geschichte - die, die dem Band den Namen gibt.
 Kein Buch, kein Film - ein Buch zum Film. Eingefleischte Leser verabscheuen so etwas gewöhnlich, weil es das Buch auf wenige Passagen reduziert. Viele Filmfans mögen so etwas noch weniger, weil sie glauben, die Hintergrundinformationen zum Set nähmen dem Werk den Zauber. Beide liegen in diesem Fall falsch.
"Die Vermessung der Welt - Das Buch zum Film" stellt eine kleine Ausnahme unter den Werken dieser Art dar. Ein paar besonders gelungene Dialoge, dazu einige Fotos der dazu passenden Filmausschnitte - das macht Lust. Sowohl auf das Buch von Daniel Kehlmann als auch auf den Film.
Homöopathie - das ist Mainstream. Jeder Arzt, der etwas auf sich hält, hat heutzutage eine homöopathische Zusatzausbildung. Mit der Spagyrik könnte das bald ähnlich aussehen. Dann, wenn sich herumspricht, dass sie noch ein bisschen umfassender, tiefer und stärker wirken könnte.
Könnte? Ob sie es kann, muss jeder persönlich für sich entscheiden. Faszinierend ist das Thema allemal. In der Spagyrik, die auf Paracelsus zurückgeht, wird der Mensch als Einheit von Seele, Geist und Körper gesehen. Die Idee: Pflanzliche Stoffe werden bestimmten Eigenschaften oder Erlebnissen von Menschen zugeordnet. Dazu werden sie in Geist, Seele und Körper zerlegt und schließlich wieder vereinigt. Für jedes Leid gibt es ein Kraut. Herauszufinden, welches genau passt und in welcher Kombination es am besten wirkt, das berechnen die Spagyriker mit Hilfe spezieller Formeln. Einige Apotheken stellen anschließend die homöopathischen Mischungen her.
„Homöopathie interessiert mich derzeit nicht“, hat er noch vor drei Jahren gesagt. Heute unterstreicht Christopher Ray seinen Sinneswandel mit seinem neuen Buch über HCG, Homöopathie und Neue Medizin. In seiner bekannt unkomplizierten Art. Unterhaltsam. Innovativ und informativ.
„Es langt nicht, über den Zaun zu schauen“, sagt er, „Sie müssen hinüber klettern und die Welt aus einer anderen Perspektive sehen. Denn Wissen hat keinen finalen Aspekt!“
Das hat er wieder einmal getan. Und plötzlich passen Homöopathie und Dr. Hamers Neue Medizin zusammen. Aus seiner Perspektive. Und es gelingt ihm wieder einmal, seine Leser mitzunehmen. Sie durch seine Augen sehen zu lassen. Neue Standpunkte einzunehmen, und die zu vermitteln.
Auf dem Jeschken
Willst Du Gottes Wunder loben,
Halte von dem Jeschken droben
Weite Schau ins Böhmerland!
Als Er sprach dereinst sein „Werde!“
Schlang er um dies Stückchen Erde
Doppelt wohl der Schönheit Band.
Ida Maksa-Segalla (1857 – 1936)
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Es liegt ein besonderer Reiz in diesen Zeilen. Veröffentlicht wurden sie 1908 in dem von Theodor Hutter zusammen gestellten Almanach „Der Jeschken in Geschichte, Sang und Sage“. Kaum jemand aber weiß heute noch, dass dieses viel zitierte „Jeschker Gedichtchen“ dereinst in einen Balken des alten, 1963 abgebrannten Hotels auf der Spitze des 1 012 Meter hohen Liberecer (Reichenberger) Hausberges eingraviert war. Erst der Journalist und Dichter Luboš Příhoda entdeckte es neu, indem er es als Motto seiner Übersetzung des Buches „Blauer Flieder“ von Isa Engelmann, die 2004 unter dem Titel „Návrat pod zelenou střechu“ erschien, voranstellte.
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