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Buchbinde- und Schreibworkshop 9. & 10. November 2012.

Weihnachtliches Literaturtwitter - Teilnahme bis 15. November 2012 möglich.

Brillis Wort zum Montag

22. Oktober 2012 von bp

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Sternstunden – Teil 1

Sternstunden – Teil 2

„Stur wie ein Stier“, dachte ich.
‘Der Mond ist ganztags in Pause‘“, zitierte Zwetschke aus dem Horoskop in einem sehr bunten, sehr glänzenden Magazin.
„Du hast jetzt auch Pause“, sagte ich streng und nahm Zwetschke das Heft aus der Pfote.
„Es stimmt also“, sagte sie.
„Was stimmt also?“, fragte ich.
„Dass Stier-Hunde kein Verständnis für irgendwelche Improvisationen haben. Das sieht man ganz deutlich an dir.“
Ich fragte mich, ob Zwetschke eventuell der Mond mitsamt Saturn, Mars und Zeitungsdruckerschwärze zu Kopf gestiegen wären.
„Höchstgradige Empörung und Erregung zeigen sich bei ihm, indem er sich erhebt und fortgeht“, dozierte sie weiter.
Ich erhob mich und ging fort.
Ich wollte Hilfe holen.
„Dank Mars wird es sich kommende Woche bei dir schön abspielen!“, rief sie mir hinterher.
Ich musste Hilfe holen.
„Und Venus wird mich dabei unterstützen, dich dabei zu unterstützen.“
Ich wurde schneller.
„Für mich wird’s ja eher eine ruhige Woche. Der Jupiter ist im dritten Haus.“
Nun war ich sicher: Bei Zwetschke waren sämtliche Horoskop-Sicherungen durchgebrannt.
Ich raste in die Küche. Die beiden Hauskaspars saßen bei Tisch. Hauskaspar II las aus der Zeitung vor: „‘Der Stier-Hund braucht einen ruhigen und gut strukturierten Hundeführer, der es aber versteht, ihn aus der Reserve zu locken.‘“ Beide blickten mich milde lächelnd an.
Ich bellte und japste.
„Du verhältst dich überhaupt nicht entsprechend deinem Horoskop.“ Hauskaspar I erhob sich. „Ich werde dich ein bisschen aus der Reserve schubsen …“

Ich fiel beinahe aus meinem Hundebettchen. Zwetschke schnarchte entspannt in ihrem Karton. Wahrlich, dieser Traum war keine Sternstunde.

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

LITERATURNOBELPREIS – MO YAN

18. Oktober 2012 von Phes

Eine Woche nach Bekanntgabe der Entscheidung der Schwedischen Akademie über den Literaturnobelpreis 2012 wies deren „Ständiger Sekretär“, Peter Englund, Vorwürfe gegen einen der Juroren, dem Sinologieprofessor Göran Malmqvist scharf zurück. In den schwedischen Medien wird ihm finanzielles Interesse an der Verleihung des Literaturnobelpreises an Mo Yan nachgesagt. Er soll sich für die Verleihung des Nobelpreises an Mo Yan eingesetzt haben und gleichzeitig mehrere Werke des Chinesen übersetzt haben, die in Bälde veröffentlicht würden.

Peter Englund schreibt in seinem Blog, es sei bisher keine Entscheidung gefallen, ob Malmqvists Übersetzungen überhaupt gedruckt würden. Er würde jedenfalls auf alle Übersetzerhonorare verzichten.

Mo Yan

Der diesjährige Literaturnobelpreis geht an den 1955 geborenen Mo Yan. Aus bäuerlichem Milieu stammend beschreibt er in seiner Literatur vor allem das Leben auf dem chinesischen Dorf.

1981 veröffentlicht Mo Yan seine erste Sammlung von Kurzgeschichten. Der literarische Durchbruch gelingt ihm 1987 mit der Veröffentlichung des Novellenzyklus „Das rote Kornfeld“. Durch die Verfilmung des Buches, sie wird mit dem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet, erhält Mo Yan internationale Aufmerksamkeit. Mo Yan ist übrigens ein Pseudonym und heißt „der Sprachlose“. Sein „bürgerlicher“ Name ist Guan Móyè.

Mo Yan

Foto von Johannes Kolfhaus, Gymn. Marienthal ([1]) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Sprecher der Nobelpreis-Jury, Peter Englund, begründet die Entscheidung damit, dass Mo Yan eine „Mischung aus Faulkner, Charles Dickens und Rabelais“ sei. Der 57-Jährige schildere eine dörfliche Welt in einem Teil Chinas, der den meisten anderen fremd sei. „Mo Yan ist nicht als Intellektueller dort hinabgestiegen, sondern er ist selbst ein Teil davon.“

Mo Yan wird im Westen teilweise als Konformist und Staatsschriftsteller gesehen. Er selbst äußerte sich gegenüber dem Magazin „Time“ folgendermaßen: „Es gibt in jedem Land gewisse Beschränkungen.“ Statt politische Literatur zu schaffen, sollte ein Schriftsteller „seine Gedanken tief vergraben und sie über die Charaktere vermitteln“.

Der japanischer Literaturnobelpreisträger Kenzaburô Ôe sprach sich vor der Bekanntgabe des Literaturnobelpreisträgers 2012 folgendermaßen für Mo Yan aus: „Wenn ich einen Nobelpreisträger küren dürfte, dann wäre es Mo Yan.“

Auf Deutsch sind derzeit sechs Bücher Mo Yans erhältlich: „Der Überdruss“, „Die Sandelholzstrafe“, „Das rote Kornfeld“, „Die Knoblauchrevolte“, „Die Schnapsstadt“ und „Der Überdruss“.

Wie jedes Jahr wird der Literaturnobelpreis auch heuer am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, vom schwedischen König in Stockholm verliehen.

Der Nobelpreis

Alfred Nobel (1833 bis 1896) konzentrierte sich als Stifter und Namensgeber des Preises auf die Bereiche Medizin, Chemie, Physik, Literatur und Frieden. Den Wirtschaftswissenschaften gegenüber war er skeptisch eingestellt. In einem Brief schrieb er: „Ich habe keine Wirtschafts-Ausbildung und hasse sie von Herzen.“ In seinem Testament ist folgerichtig auch kein entsprechender Preis vorgesehen. Die Wirtschaftswissenschaften werden erst 1968 von der schwedischen Nationalbank mit dem „Preis für Wirtschaftswissenschaften der Schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel“ bedacht.

Aus dem Testament Alfred Nobels

„… Das Kapital, von den Testamentvollstreckern in sicheren Wertpapieren realisiert, soll einen Fond bilden, dessen jährliche Zinsen als Preise denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben. Die Zinsen werden in fünf gleiche Teile geteilt, von denen zufällt: ein Teil dem, der auf dem Gebiete der Physik die wichtigste Entdeckung oder Erfindung gemacht hat; ein Teil dem, der die wichtigste chemische Entdeckung oder Verbesserung gemacht hat; ein Teil dem, der die wichtigste Entdeckung auf dem Gebiete der Physiologie oder der Medizin gemacht hat; ein Teil dem, der in der Literatur das beste in idealistischer Richtung geschaffen hat; ein Teil dem, der am meisten oder am besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat, für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Bildung und Verbreitung von Friedenskongressen …“

Paris, 27 November 1895

Alfred Bernhard Nobel

Fotografie von Gösta Florman (1831–1900) / The Royal Library [Public domain], via Wikimedia Commons

In seinem Letzten Willen regelt er auch die Zuständigkeit für die Vergabe der Preise: Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften – in der er selbst von 1884 bis zu seinem Tode 1896 Mitglied war – vergibt die Auszeichnungen für Physik und Chemie, das Karolinska-Institut den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin und die Schwedische Akademie den für Literatur. Für die Vergabe des Friedensnobelpreises ist eine vom norwegischen Parlament bestimmte Kommission, das norwegische Nobelpreiskomitee, zuständig.

Die Gründung der Nobel-Stiftung erfolgte 1900. Im Jahr darauf, an Nobels fünftem Todestag, wurden die Nobelpreise erstmals verliehen.
Alle PreisträgerInnen erhalten eine Urkunde, eine Goldmedaille und einen Geldbetrag. Da die Zinsen des Stiftungsvermögens jährlich unterschiedlich hoch ausfallen, hat der Nobelpreis keine fixe Höhe. Das Preisgeld beträgt meist rund eine Million Euro pro Fachrichtung. Um das Stiftungsvermögen zu konsolidieren, wurde das Preisgeld 2012 auf 8 Millionen Kronen (etwa 900.000 Euro) gesenkt. Der Preis für Wirtschaftswissenschaften ist genauso hoch dotiert.

Der Literaturnobelpreis

In seinem Letzten Willen legt Alfred Nobel in Zusammenhang mit dem Literaturpreis fest, dass dieser einem lebenden Schriftsteller zugutekommen soll, „der in der Literatur das Vorzüglichste in idealer Richtung geschaffen hat“. Weiters bestimmt er, dass bei der Preisvergabe keinerlei Rücksicht auf die Nationalität genommen werden darf und das Werk der Menschheit den „größten Nutzen“ erwiesen haben muss.

Nobel hat sein Verständnis von „idealer Richtung“ niemals genau definiert, sodass deren Interpretation durch das Preiskomitee im Laufe der Jahrzehnte so mancher Änderung unterworfen war.

Der Nobelpreis für Literatur wird seit 1901 von der Schwedischen Akademie in Stockholm vergeben. Den Ausgangspunkt bildete ein konservativer Idealismus mit einem klaren Bekenntnis zu Staat, Kirche und Familie – später wurde der Begriff des Idealistischen erweitert und auf Werke von „weitherziger Humanität“ angewendet. Auch der klassische Realismus war zeitweise gefragt. Nach dem 2. Weltkrieg macht sich die Akademie auf die Suche nach bahnbrechenden, neue Perspektiven eröffnende AutorInnen – ab den späten 1970er Jahren versucht die Akademie, weitgehend unbekannten AutorInnen en und vernachlässigten literarischen Gattungen zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen – in den 1980er Jahren verlor der Literaturnobelpreis einiges von seiner eurozentristischen Ausrichtung und außereuropäische Literatur erhielt mehr Aufmerksamkeit. Seit den 1990er Jahren wird das literarische Schaffen auch von Frauen vermehrt gewürdigt.
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Schreibseminar und Buchbindeworkshop

17. Oktober 2012 von Phes

„Doppelpunkt trifft butterblau“

Am ersten Tag gestalten Sie gemeinsam mit Margot Fink Ihr persönliches (Tage-)Buch. Sie erlernen alle notwendigen Schritte – von der Fadenbindung des Buchkerns bis zum Kaschieren des Bucheinbandes, um Ihr persönliches Schreibbuch zu gestalten. Am Ende des Kurstages halten Sie Ihr selbst gefertigtes (Tage-)Buch in Händen.

Am zweiten Tag probieren Sie im Workshop mit Petra Öllinger verschiedene Möglichkeiten des (Tagebuch-)Schreibens aus. Impulse wie „Glückstagebuch“, „Nur Mut!“ oder „Die Kamera als Auge“ wecken Ihr schreibendes und kreatives Potential.

Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

Datum: Freitag, 9. November 2012 von 13.30 bis 20.00 Uhr & Samstag, 10. November 2012 von 10.00 bis 16.00 Uhr

Ort: 1060 Wien, Garbergasse 18

Preis: 137.- inkl. Material, Pausenjause und Getränke.

MindestteilnehmerInnen: 3 Personen
Maximale TeilnehmerInnen: 6 Personen

Anmeldeschluss: 25. Oktober 2012

Weitere Informationen und Anmeldung:
E-Mail Petra Öllinger
Tel.: 01/597 75 54

E-Mail Margot Fink
Tel.: 0699/192 53 712

Anmelde-, Zahlungs- und Stornobedingungen:
Die Anmeldung muss schriftlich (per E-Mail oder per Post) erfolgen.

Die Workshop-Gebühr muss spätestens 7 Tage vor Kursbeginn (2. November 2012) bezahlt werden.
Bitte geben Sie bei der Überweisung als Zahlungsreferenz „Tagebuchtag 2012″ an.
Kontoverbindung:
„Der Duft des Doppelpunktes“ – Kultur- und Wissenschaftsinitiative
Kontonummer: 05420-033-038
BAWAG: BLZ 14000
IBAN: AT 67 1400 0054 2003 3038
BIC: BAWA AT WW

Stornierung:
Bis 10 Tage vor Kursbeginn (Stichtag: 30. Oktober 2012  )  – 100% Refundierung.
Bis 7 Tage vor Kursbeginn (Stichtag: 2. November 2012) – 50% Refundierung.
Ab dem 6. Tag vor Kursbeginn werden 100% der Workshop-Gebühr einbehalten.

Eine Übertragung der Teilnahme (Nennung einer Ersatzperson) ist möglich.
In diesem Fall geben Sie uns bitte bis spätestens 2 Tage vor Workshop-Beginn Bescheid.

Beiträge vor einem Jahr:
„Der Prozess – Adolf Eichmann vor Gericht“

Brillis Wort zum Montag

15. Oktober 2012 von bp

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Sternstunden – Teil 1

„Ich hab bei Frauen so schrecklich viel Glück, das ist kein Wunder, denn mein Sternbild ist der Stier.“

Erschöpft von den Herausforderungen der letzten Wochen – Sie erinnern sich: Zirkus, lustige Hunde Show, brennende Reifen, Tiefkühlpizzen gefolgt von einer herben Enttäuschung – streckten Zwetschke und ich am Wochenende alle Viere von uns und lauschten dem von Heinz Rühmann interpretierten Lied aus dem Film „Fünf Millionen suchen einen Erben“.
Wir hatten nur nach 180.000 gesucht – Sie erinnern sich, unsere Suche war kläglich gescheitert …

Bei der Zeile „… denn mein Sternbild ist der Stier“ wurde Zwetschke ganz aufgeregt. „Das bist doch du!“, rief sie und verschwand, um wenige Minuten später einen Stapel von Gazetten und Hochglanzjournalen anzuschleppen.
‘Auch in der Liebe macht sich Zuverlässigkeit bezahlt‘“, las sie und hielt mir die entsprechende Stelle in der Zeitung vor dir Nase. „So steht es jedenfalls im Wochenhoroskop für den Stier.“
Es kam noch toller. In einem Journal gab die „Glücksastrologin Herta“ die Empfehlung: „‘Essen Sie vom Teller statt schneller. Immer auf einen Teller umfüllen und mit Besteck essen.‘“„Lachhaft“, entgegnete ich. Weiters hieß es da: „Im kommenden Jahr sollten Stiere unbedingt Urlaub machen.“

Ich blieb standhaft und konnte den Orakeleien nix abgewinnen. Was sollte ich halten von einer Prophezeiung wie dieser: „Saturn stellt Sie und Ihre Pläne auf den Prüfstand.“ „Was weiß der denn schon?“, maulte ich. Zwetschke jedoch folgte unbeirrt der Astro-Empfehlung – sie war in der Zwischenzeit beim Skorpion gelandet – „Halten Sie durch, auch wenn sich Ihnen Widerstände entgegenstellen“.

Fortsetzung folgt.

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

PS: Hier gibt’s Herrn Heinz Rühmann zum Lauschen.
Und hier die Version von Herrn Udo Lindenberg.

PPS: Wer es genau wissen möchte: Den Text obigen Liedes verfasste Bruno Balz, die Musik komponierte Lothar Brühne.

Brillis Elektro Post

Duftender Doppelpunkt goes Kulturmanagement

10. Oktober 2012 von eag

Jubel! Fanfaren!

9. Oktober 2012: Doppelpunkt Georg Schober hat am Institut für Kulturkonzepte den „Zertifikatskurs Kulturmamangement“ erfolgreich abgeschlossen.

Das Team der „Duftenden Doppelpunkte“ gratuliert herzlichst!

Beiträge vor einem Jahr:
BUCH WIEN

Brillis Wort zum Montag

8. Oktober 2012 von eag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

180.000

Bei einem unserer großstädtischen Streifzüge entdeckten Zwetschke und ich kürzlich ein interessantes Werbeplakat. Darauf pries eine Tiefkühlpizzafirma ein Gewinnspiel an. Als Gewinn winkten Einkäufe im Gesamtwert von 180.000 Euro.
Gesamtwert! Wenn ich das schon lese“, meckerte Hauskaspar II. „Da wird getan, als hätten viele, viele Menschen mitgemacht, und so teilt sich folglich der GESAMTwert, haha, auf: 1 Euro pro Gewinn. Dafür bekommt man ja nicht einmal den Belag auf dieser Tiefkühlpizza.“ Mit diesen Worten zeigte Hauskaspar II auf die überdimensionalen, reich belegten Pizzen auf dem Plakat und fügte ein weiteres, verächtliches Haha hinzu.

Zwetschke und ich ließen uns von diesem Einwand nicht beirren. Zuhause angekommen zückten wir den Taschenrechner und begannen zu kalkulieren.
Ein Stück Pizza dieser Firma kostet regulär – unabhängig vom Belag – 3,39 Euro. Würden wir den Gesamtgewinn einheimsen, erhielten wir 51.097,345 Pizzen. Bei einer Pizza pro Tag kämen wir 140 Jahre über die Runden. Sogar wenn jede von uns eine Pizza pro Tage äße, wären das immer noch 70 Jahre.

Wir trieben das Zahlenspiel weiter. Bei einem Preis von 1,49 Euro pro Hundefutterdose a 800 Gramm könnten wir um 180.000 Euro 120.805,36 Dosen erstehen. Bei einer Dose pro Tag für uns beide – ja, das reicht aus – ergäbe dies ein sorgenloses Schmausen für die nächsten 331 Jahre! Ein Kausnackvorrat – Einzelpreis 89 Cent – würde 554 Jahre reichen. Bei dem Gedanken daran, dass Sonderangebotsleckerwürstchen schon ab 69 Cent zu haben sind, wurde uns beinahe schwindelig: 714 Jahre!

Schon drohte der Taschenrechner zu explodieren, schon waren die Teilnahmekarten ausgefüllt, da entdeckten wir den folgenschweren Satz: Gewinn wird nicht in bar abgelöst.

Ein deswegeb heute etwas enttäuschtes Wuff,

Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

Beiträge vor einem Jahr:
Novemberpogrome 1938 - 2011

Armin Schmidt, Marinus Münster – Die Spargelstecherin

3. Oktober 2012 von eag

Unmajestätische Ernte von königlichem Gemüse

Oft wird er mit dem Attribut „nobel“ versehen – der Spargel. Weniger nobel hingegen sind die Bedingungen, unter denen das Gemüse das Licht der Welt erblickt.

Verlegen senkt er den Kopf und geht auf Melinka zu, die wie zur Abwehr ihren rechten Arm hebt.

So endete Armin Schmidts „Die Erntehelferin“. Diesen Text hatte der Autor im Rahmen der zweiten Stufe des Literaturpreises „Der Duft des Doppelpunktes“ verfasst; gemeinsam mit Marinus Münster. Und sie entwickelten die Geschichte der polnischen Erntehelferin Melinka weiter in der Erzählung „Die Spargelstecherin“.

Melinka verdingt sich in Deutschland gemeinsam mit Landsleuten als Hilfskraft auf dem Spargelhof von Wolfgang Hillebrand. Dieser nutzt als Arbeitgeber Melinkas Abhängigkeit von ihm aus. Er stellt ihr nach, und als sie seine „Avancen“ ablehnt, intrigiert er gegen sie. Die Frau des Hofbesitzers, Gretchen Hillebrand, scheint unwissend.
Spargelfelder und Wohncontainer; Liebe und Rivalität, Intrigen und Solidarität, das Ernten des „königlichen Gemüses“ im Akkord bei unerträglicher Hitze, Fremdsein und Sorgen um die daheim Zurückgelassenen sind die „Ingredienzien“ dieser Saisonarbeit.

Armin Schmidt und Marinus Münster geben Einblick in ein Arbeitsleben, deren ProtagonistInnen nur selten in der Öffentlichkeit beachtet werden. Über das Spargelstechen schreiben die Autoren in einer bildlichen Sprache, dass man beim Lesen den Rhythmus dieser Tätigkeit beinahe körperlich spürt. Darüber hinaus halten sie ein Ende parat, in dem nicht nur Gretchen Hillebrand überrascht …

Petra Öllinger

Marinus Münster, Armin Schmidt: Die Spargelstecherin.
Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2011. 155 Seiten. € 11.- (D).

Homepage von Marinus Münster

Beiträge vor einem Jahr:
Wissensräume: Bibliotheken in der Literatur (Sammelband), „Zittrige Zebras“

Wann endet die Gemütlichkeit?

2. Oktober 2012 von eag

Damit die Gemütlichkeit an diesem Abend nicht so bald endet, wird der Autor Christian Locker mit jazz- und bluesigen Klängen von moniz, Monika Zöchling & Band, unterstützt.

Er selbst präsentiert seinen neuen Roman „Wann endet die Gemütlichkeit?“

Wann: 18. Oktober 2012, 19h
Wo: SPÖ-Meidling, 1120 Wien, Ruckergasse 40

Eine Anmeldung ist erwünscht:
Christian Locker
SPÖ Meidling
01/53427/1120 oder 01/813 42 54 bzw. 0676/710 9226

Christian Locker: Wann endet die Gemütlichkeit?
Edition Art Libre, Wien 2012.

Brillis Wort zum Montag

1. Oktober 2012 von eag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Zirkus – Teil 2

Meine beiden Verdachtsmomente sollten sich also bestätigen, denn schon ging es los. „Wo ist der Zwerg? Hol den Zwerg.“ „Wo ist das Hasi? Na, such das Hasi.“ „Hopp!“
Zwetschke und ich bemühten uns redlich. Wir holten den Zwerg, suchten das Hasi und sprangen durch den Hula-Hoop-Reifen. Wir gaben die linke Pfote, machten Winke-Winke und spielten „toter Hund“.

„Was in diesem Zirkus allerdings fehlte, waren brennende Reifen.“ Hauskaspar I rollte das r in „Reifen“. Und in „brennende“! Zwetschke und ich rollten mit den Augen. Dann rollten wir die Klopapierrollen mit den Belohnungskeksis über den Boden – und hofften dabei, nicht durch Rauch und Flammen hopsen zu müssen.

Mittlerweile verfügen wir schon über ein ansehnliches Repertoire an Kunststücken. Als da zum Beispiel sind: Zwetschkes Meditationspose und „Weh-weh-Pfoten-Haltung“ sowie ihre Nummer „Mir ist schlecht, ich falle auf der Stelle in Ohnmacht“; letzteres immer ein Höhepunkt bei Vorführungen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder wenn Besuch zu uns nach Hause kommt. Hauskaspar II überlegt bereits, kleinere Geldbeträge dafür einzukassieren. „Übrigens, nächste Woche gibt’s beim Discounter Motivationsspielzeug für Hunde.“

Jedoch sind Zwetschke und ich auch ohne solche Utensilien ausreichend motiviert – und kreativ. Zwetschkes Showeinlagen gepaart mit meiner Winke-Winke-Aktion oder meinem unwiderstehlichen Hypnoseblick bergen ein gewinnbringendes Potenzial unvorstellbaren Ausmaßes in sich. Wir zaubern damit ein Lächeln in verzwickte Zweibeiner-Gesichter. Und das ist ja auch eine Form von Gewinn.

Ende

Ein herzliches Wuff,

Ihre Brilli Paralia

PS: Und selbstverständlich müssen wir NICHT durch brennende Reifen springen.

Brillis Elektro Post

Auf der Leiter zum Bibliotheksparadies

29. September 2012 von eag

KRIBIBI-Seminar „Auf der Leiter zum Bibliotheksparadies“

Wann: Freitag, 9. November 2012, 19 Uhr bis Samstag, 10. November 2012, 18 Uhr

Die Zustände im Österreichischen Bibliothekswesen sind alles andere als paradiesisch. Viele Leitern gälte es aufzustellen, um auch nur in die Nähe des Paradieses zu gelangen. Zwei solche Himmelsleitern sollen beim Seminar präsentiert werden: Das Vorarlberger Modell der Onleihe und der Südtiroler Weg zu einer blühenden Bibliothekslandschaft einschließlich der neuesten Errungenschaft — ein einheitlicher Leseausweis für das ganze Land.

Auf der Auftaktveranstaltung am Freitag soll die Frage erörtert werden, ob für Büchereien ein Literaturkanon als Grundlage der Bestandspolitik hilfreich wäre. Diese Diskussion kann am Samstagvormittag unter etwas anderen Vorzeichen weitergeführt bzw. auf die Auswirkungen der Büchereiförderung auf den Medienbestand und damit den Kultur– und Bildungsauftrag der Bibliotheken ausgedehnt werden.

Podiumsdiskussion am Freitag: Brauchen Bibliotheken einen Literaturkanon oder
Welche Literatur ist unverzichtbar?

Markus Feigl, Büchereien Wien / BVÖ
Erwin Miedtke, Stadtbibliothek Bremen
Anita Ruckerbauer, Öffentliche Bücherei Golling
Gerhard Ruiss, IG Autorinnen Autoren

Moderation: Nikolaus Hamann Büchereien Wien

Zeit: Freitag, 9. November 2012, 19 Uhr
Ort: Bücherei Philadelphiabrücke, Veranstaltungssaal
Einkaufszentrum Arcade Meidling, 1. Stock
1120 Wien, Meidlinger Hauptstraße 73

Tagung am Samstag:

Karl-Renner-Institut, Ziegelzimmer. Eingang: Gartenhotel Altmannsdorf, 1120 Wien, Hoffingergasse 26 – 28.

Nähere Infos: KRIBIBI – arbeitskreis kritischer bibliothekarinnen und bibliothekare

Beiträge vor einem Jahr:
Schreibsalon mit den "Duftenden Doppelpunkten", SCHREIBSALON MIT DEN "DUFTENDEN DOPPELPUNKTEN"